Wieviel wiegen Quarks?
Kommt drauf an. Je nachdem, was Sie unter "Quark" verstehen, unterscheiden
sich die Massen um bis zu einen Faktor 100.
Quarks sind nach dem Standard-Modell der Teilchenphysik elementare Bausteine
der Natur. Aus ihnen bestehen beispielsweise Protonen und Neutronen, die Bestandteile
der Atomkerne, aber auch viele weitere Verbindungen. Die Krux ist sogar: Quarks
können gar nicht anders. Kein Experimentator hat sie bisher einzeln angetroffen.
Daher ist es bisher auch nicht geglückt, die Masse eines isolierten Quarks
genau zu bestimmen.
Die Masse des Protons kennt man aber. Und man weiß, dass Protonen im
Wesentlichen aus drei Quarks bestehen. Wenn man nun davon ausgeht, dass sich
diese drei Quarks die Masse des Protons teilen, bekommen wir etwas über
600 Milliardstel Milliardstel Milliardstel Gramm (6,4152 10-28 Kilogramm oder
360 MeV/c2).
Aber im Proton geht's vertrackter zu: So wuseln dort neben den drei Hauptquarks
noch zahlreiche weitere Teilchen wie beispielsweise die Wechselwirkungsteilchen
der starken Kraft, die Gluonen, herum. Da auch diese zur Masse des Protons beitragen,
müssen sie weggerechnet werden. Dabei kommen auch leichte Unterschiede
zwischen den beiden Quark-Typen im Proton zum Vorschein: Das Up-Quark wiegt
rund 5 Milliardstel Milliardstel Milliardstel Gramm (oder ca. 3 MeV/c2). Das
Down-Quark kommt auf eine Masse von rund 12 Milliardstel Milliardstel Milliardstel
Gramm (oder ca. 6,5 MeV/c2).
Die leichtesten Quarks sind damit zehn bis zwanzigmal schwerer als ein Elektron.
Aber es geht noch schwerer: Das erst 1995 entdeckte Top-Quark kann es im Massemessen
gar mit einem Goldatom aufnehmen.
|