Auf mehreren Hochzeiten tanzen
Torwandschießen mit Quanten-Fußbällen
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Mittlerweile wird so einiges durch Doppelspalte gejagt - Miniaturfußbälle inklusive.  | Der Doppelspaltversuch von Jönssen: In einer Umfrage von "Physics Today" im Jahr 2001, an der 200 Physiker teilnahmen, wurde er als das schönste Experiment der Physik überhaupt ausgezeichnet. | | Das Doppelspaltexperiment spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Quantentheorie. Dabei war es überhaupt noch nicht durchgeführt worden, als die Quantenpioniere über die Folgen seiner Ergebnisse für unser Weltverständnis diskutierten. Es war ein Gedankenexperiment, das nur in den Köpfen der Wissenschaftler existierte, weil die experimentellen Möglichkeiten noch nicht ausreichten. Die Ausformulierung der Quantentheorie war schon über 40 Jahre alt, als der Doktorand Claus Jönsson und sein Betreuer Prof. Möllenstedt Elektronen erstmals durch einen Doppelspalt flitzen ließen und Interferenzmuster ausmachten.  | Die Mikrowelt reicht dem Großen die Hand: Solche Mini-Fußbälle aus 60 Kohlenstoffatome lassen sich heute schon zur Interferenz bringen. | | Mittlerweile schicken die Physiker auch größere Objekte durch zwei Spalte. 1991 gelang den Forschern O. Carnal und J. Mlynek der Doppelspaltversuch mit Atomen. 1999 konnte die Innsbrucker Gruppe um Anton Zeilinger sogar große Moleküle, zur quantenphysikalischen Überlagerung mit sich selbst bringen. In einer Art quantenphysikalischen Torwandschießens verwendeten sie Fullerene, das sind große Moleküle, bei denen 60 Kohlenstoffatome wie bei einem Fußball zusammengesetzt sind.
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