Man nehme...
Teilet!
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Schon ein paar antike Griechen glaubten, dass man Dinge nicht beliebig oft teilen könne. Im Standard-Modell der Teilchenphysik ist mit Elektronen und Quarks die Grenze erreicht.  | Eine große deutsche Tageszeitung BILDete ihre Leser in den 1990er Jahren über die Gefahren von Atomen. | | Kann man Dinge beliebig oft teilen? Verkleiden wir die Frage in eine Geschichte um einen Mantel: Sankt Martin hatte den seinen halbiert, die eine Hälfte einem Bettler gegeben und die andere behalten. Was wäre nun, wenn es noch einen zweiten Bettler gegeben hätte? Wenn Martin seine Hälfte erneut halbiert, das eine Viertel verschenkt und das andere behalten hätte. Wie lange hätte er dieses Spiel wohl treiben können? Unendlich oft? Oder stößt man letztlich an eine Grenze, vor der jede Klinge - selbst die des Heiligen Martins - halt machen muss? Bereits die alten Griechen Demokrit und sein Lehrer Leukipp glaubten, dass es eine solche Grenze gibt. Und weil die beiden nun einmal Griechisch sprachen, gaben sie dem Unteilbaren auch den griechischen Namen für unteilbar: atomos. Die Idee vom Atom war geboren.  | Eine Idee mit Haken und Ösen: So oder ähnlich (links) stellte sich Demokrit von Abdera (rechts, um 460 v. Chr. - 375 v. Chr.) Atome vor. | | Martin war längst heilig gesprochen, als dann Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts herausfanden, dass Elemente wie Silber und Gold aus chemisch nicht weiter zerlegbaren Objekten bestehen. An Demokrit erinnert riefen sie "Atome!" - etwas vorlaut, wie sich bald herausstellte. Denn Physiker nahmen sich der chemischen Atome an und diese auch gleich auseinander. Im letzten Jahrhundert fanden sie mit Elektronen, Neutrinos und Quarks die ersten Zutaten für ein Universum. Weil man sich an die chemischen Atome bereits gewöhnt hatte, wurde daran nichts mehr geändert. Atome sind "Atome".
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