Wozu beschleunigen?
Physik in Hamburgs Unterwelt
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HERA heißt DESYs größter Teilchenbeschleuniger. In Hamburgs Unterwelt werden Elektronen und Protonen auf hohe Energien gebracht und aufeinander geschossen. Eifersüchtig war Hera, die Frau des Zeus, die Herrin auf dem Olymp. Weit friedfertiger ist HERA, die Hochenergie-Stätte in Hamburg, in der das Teilchenopfer zu Wissen führt - nicht in 3000 Metern olympischer Höhe, sondern in einer Tiefe von bis zu 25 Metern unter Hamburgs Stadtgebiet. HERA macht Sehen. HERA ist einmalig. Nirgends sonst rasen Elektronen auf Protonen - in einem Teilchenbeschleuniger von 6,3 Kilometern Länge. In einem? I wo! Es sind zwei. Einer für Elektronen, der andere für Protonen. Beide in einem Tunnel, durch den auch eine U-Bahn passt. Dafür rackern tausende Wissenschaftler, 4000 Magnete, 100 Beschleunigungs-Module und einer der größten Kühlschränke der Welt. Tagaus. Tagein. Denn jede HERA-Stunde zählt: Quarks, Myonen und Elektronen. HERA ist Deutschlands größte Forschungsanlage und hat alles in allem rund eine halbe Milliarde Euro gekostet.  | HERA: 6,3 Kilometer durch Hamburgs Unterwelt. | | Wenn auch nicht eifersüchtig, empfindlich ist HERA allemal: Da muss nur ein Keller in der Nähe des HERA-Tunnels zu tief gegraben werden und schon droht der Liebesentzug. Dann hebt oder senkt sich der Boden um wenige Millimeter und die empfindliche HERA-Technik muss neu eingestellt werden. Daher Vorsicht: Nach dieser Einführung werden Sie HERA wahrscheinlich auseinander nehmen, aber gewiss nicht wieder zusammensetzen können. Eines wird Ihnen jedoch gewiss gelingen: Sie werden bei den Grundprinzipien der Teilchenbeschleunigung mitreden können.  | Personenbeschleunigung: Mit dem Fahrrad durch HERAs Tunnel. | |
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