1957 |
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Theorien
Ist das Universum spiegelsymmetrisch? |
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Der chinesisch-amerikanische Physiker Tsung
Dao Lee (*1926) und der chinesische Physiker Chen Ning Yang (*1922) vermuten, dass
für ein gespiegeltes Universum andere Gesetze gelten könntne. Diese Vermutung wird im folgenden Jahr bestätigt.
Lee und Yang erhalten 1957 den Physik-Nobelpreis "für ihre tief gehende
Untersuchung der so genannten Paritätsgesetze, welche zu wichtigen Entdeckungen
bei den Elementarteilchen führte." Siehe auch: Nobelpreis, Spiegelung, Symmetrie, Verletzung der Spiegelsymmetrie
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1959 |
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Maschinen
Gründung von DESY |
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Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY wird gegründet. Der Name geht auf den ersten Beschleuniger des Zentrums zurück, das bis heute Teilchenphysik betreibt. Im HASYLAB wird zudem Synchrotronstrahlung zur Erforschung von Materie verwendet. Siehe auch: , HASYLAB, HERA
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1961 |
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Theorien
Vorläufer des Quark-Modells |
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Der amerikanische Physiker Murray Gell-Mann (*1929) und der israelische
Physiker Yuval Ne'eman ordnen alle bekannten stark wechselwirkenden Teilchen ihren Eigenschaften nach zu Mustern an. Dabei ergeben sich Acht- und Dreiecke. Drei Jahre später werden diese Muster durch die Zusammensetzung der Teilchen aus Quarks erklärt.
Gell-Mann erhält 1969 den Physik-Nobelpreis "für seine Beiträge und
Entdeckungen hinsichtlich der Klassifikation der Elementarteilchen und
ihrer Wechselwirkungen." Siehe auch: Gell-Mann, Nobelpreis, Quarks
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1962 |
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Experimentelle Entdeckungen
Entdeckung des Myon-Neutrinos |
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Experimente zeigen, dass es einen weiteren Neutrinotyp geben muss:
Es ist das Myon-Neutrino.
1988 teilen sich für diese Entdeckung Leon M. Ledermann (*1922),
Melvin Schwartz (*1932) und Jack Steinberger (*1921) den Physik-Nobelpreis "für die
Neutrinostrahlmethode und die Demonstration der Dublettstruktur der
Leptonen durch die Entdeckung des Myon-Neutrinos." Siehe auch: Myon-Neutrino, Neutrinos, Nobelpreis
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1964 |
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Theorien
Das Quark-Modell |
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Die amerikanischen Physiker Murray Gell-Mann (*1929) und George Zweig
(*1937) bemerken zeitgleich, dass mithilfe dreier Quarks Ordnung
in das damalige Gewirr der über 100 "Elementar"-Teilchen einkehren kann.
Drei weitere Quarks kommen später hinzu.
Gell-Mann erhält 1969 den Physik-Nobelpreis "für seine Beiträge und
Entdeckungen hinsichtlich der Klassifikation der Elementarteilchen und
ihrer Wechselwirkungen." Siehe auch: Gell-Mann, Nobelpreis, Quarks
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1964 |
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Experimentelle Entdeckungen
Entdeckung des Omega-Minus |
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Ein Teilchen mit Namen Omega-Minus wird entdeckt. Dies ist eine imposante Bestätigung des Quark-Modells, weil es nicht nur die Existenz, sondern gleich auch die Masse des Teilchens vorhergesagt hatte.
Der Fund ereignet sich bei einem Blasenkammerversuch am BNL. Siehe auch: Blasenkammer, BNL, Quarks
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1964 |
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Theorien
Die Sache wird schwer: Higgs |
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Der schottische Physiker Peter Higgs (*1929) entdeckt einen theoretischen Trick,
mit der Masse in das Standard-Modell der Teilchenphysik gebracht werden
kann. Ohne diese Notlösung wären die Teilchen masse- und das Standard-Modell bei der Beschreibung der Welt recht hilflos. Siehe auch: Higgs, Higgs-Mechanismus, Higgs-Teilchen
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1964 |
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Experimentelle Entdeckungen
Entdeckung der CP-Verletzung |
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Beim Zerfall des neutralen Kaons (oder: K-Mesons) entdecken Physiker, dass dieser
Prozess anders ablaufen würde, wenn man das Universum spiegeln und Teilchen
und Antiteilchen vertauschen würde. Bis dahin war man davon ausgegangen,
dass man dies ungestraft machen könnte, dass die so genannte CP-Symmetrie im Universum erhalten ist.
1980 erhalten James Watson Cronin (*1931) und Val Logsdon Fitch
(*1923) den Physik-Nobelpreis "für die Entdeckung der Verletzung
fundamentaler Symmetrieprinzipien beim Zerfall neutraler K-Mesonen."
Siehe auch: Kaon, Nobelpreis, Symmetrie, Verletzung der CP-Symmetrie
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1967 |
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Theorien
Elektroschwache Vereinigung |
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Sheldon Lee Glashow (*1932), Abdus Salam (1926-1999) und Steven
Weinberg (*1933) erklären die schwache Wechselwirkung, indem sie
diese theoretisch mit dem Elektromagnetismus verheiraten. Daraus folgt
die Existenz der Ws und Zs.
Die drei Physiker erhalten 1979 der Nobelpreis für Physik "für ihre Beiträge
zu Theorie und Vereinheitlichung der schwachen und der elektromagnetischen
Wechselwirkung zwischen Elementarteilchen, einschließlich u.a. der Vorhersage
des schwachen neutralen Stroms." Siehe auch: Elektroschwache Vereinigung, Nobelpreis, W, Z
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1968 |
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Maschinen
Proportionalkammer |
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Georges Charpak entwickelt die Porpotionalkammer.
Der Physiker erhält 1992 den Physik-Nobelpreis "für seine Erfindung
und Entwicklung von Teilchendetektoren, insbesondere der Vieldraht-Proportionalkammer."
Siehe auch: Nobelpreis, Proportionalkammer, Teilchendetektor
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